Nadine Bartram, Reitanfängerin

Jeder Reiter hat mit seinem Pferd eine eigene Geschichte!

Ich bin LG-Zaum sehr dankbar dafür, dass die Geschichte von mir und meinem Pferd in eine „Happy-End“ Geschichte verwandelt hat.

Die Geschichte von mir und meinen Pferd begann vor 8 Jahren. Ich kaufte meinen damals 5-jährigen Hannover-Wallach als absoluter Reitanfänger. Realistisch betrachtet sicherlich damals ein Fehlkauf. Ein 5-jähriges sehr gut konditioniertes Pferd und ein Reiter der gerade mal auf einem Pferd sitzen aber keine korrekte Hilfengebung kannte und damit auch keine Führung für das Pferd übernehmen konnte.

Die Geschichte nahm ihren Lauf. Am Anfang klappte es noch recht gut mit uns beiden. Das Reiten im Gelände stellte kein Problem dar. Ob vorne oder hinten, in der Gruppe oder zu zweit. Mein Pferd war hier recht gelassen und macht alles mit.

Auf dem Platz war es schon schwieriger das Pferd in die gewünschte Richtung zu bekommen, was letztendlich dazu führte, das ich anfing an den Zügeln zu ziehen um überhaupt abzubiegen, was mein Pferd (Gott sei Dank) allerdings nicht lange mitmachte.

Mein damaliger Reitlehrer war der Ansicht ziehen sei in Ordnung, Hauptsache er geht rum. Wie gesagt, ich Anfänger mein Pferd ein sehr gutes Lehrpferd. Mit Lehrpferd meine ich nicht, dass er brav seine Runden gedreht hat und mich hat üben lassen. Nein, er hat mir mit aller Deutlichkeit gezeigt, was nicht geht und mich immer wieder gezwungen darüber nachzudenken, was ich da eigentlich tue.

Es fing auf dem Platz damit an, dass er sich vor allem was da war oder auch nicht da war, zu erschrecken. Da ich nicht der mutigste Mensch bin, verspannte ich mich immer mehr, was ihn dazu veranlasste immer heftiger zu reagieren, so dass ich mit schöner Regelmäßigkeit die Sandbeschaffenheit der Halle getestet habe.

Nach ein paar Wochen blieb nur eins übrig: ein unter dem Reiter sehr angespanntes Pferd und ein immer ängstlich werdender Reiter. Zu Hochzeiten war es sogar so schlimm, dass nur ein anderes Pferd abzuschnauben brauchte oder es nieste jemand und ich befand mich mit meinem Pferd am anderen Ende der Halle, wenn er mich denn noch bis dahin mitgenommen hat.

Ich merkte schnell, dass meine Hand das Hauptproblem war. Also war ich stets bemüht mit möglichst wenig Hand zu reiten, was dazu führte, dass ich streckenweise gar keinen Kontakt zum Pferd vorne hatte. Auch das verunsicherte ihn allerdings. Ich habe es dann mit einfachen Ausbindern und Dreieckszügeln versucht. Das ging zwar besser, allerdings mochte er die Ausbinder nicht, so dass er immer etwas dagegen ging. Es war also immer noch kein entspanntes reiten möglich.

Erwähnenswert sei vielleicht noch, dass ich zwar vieles ausprobiert habe, allerdings durchweg mit einem doppelt-gebrochenen Gebiss geritten bin.

Ich habe mir dann Hilfe in Form von verschiedenen Reitlehrern und auch bei Reiterkollegen geholt. Zudem habe ich mein Pferd auch mal von anderen reiten lassen. Alles leider immer nur mit kleinen Lichtblicken versehen. Nach ein paar Reiteinheiten landete ich immer wieder am Anfang.

Okay, dachte ich mir, bist ja Freizeitreiter. So hast du dir zwar nicht vorgestellt, aber verzichtest du erstmal auf die Dressurarbeit und gehst ins Gelände.

Leider konnte ich die allgemeine Angst, die sich inzwischen entwickelt hatte, auch im Gelände nicht mehr loswerden.

Mein Pferd drehte sich ständig auf dem Absatz um, sobald er vorne gehen musste. Später ging er gar nicht mehr vor und erschreckte sich auch hier ständig und war sehr angespannt.

Was nun? Das Dilemma zog sich über die ersten Jahre. Im Winter machte ich grundsätzlich Pause, ich ritt nur noch, wenn mein Pferd und ich einen guten Tag hatten und beschränkte mich ansonsten auf Bodenarbeit. Ich muss dazu sagen, dass ich am Boden nie Probleme mit ihm hatte. Sobald ich abstieg entspannte er, ließ den Kopf fallen und folgte mir überall hin und ging auch überall dran vorbei, egal was gerade auf uns zukam. Ich denke, dieses Vertrauen am Boden hat mich auch davon abgehalten, ihn abzugeben. Denn glücklich im bzw. unterm Sattel waren wir beide nicht. Und man möchte ja nur das Beste für seinen Freund.

Vor ca. 2 Jahren hatte ich aus beruflichen Gründen keine Zeit mein Pferd regelmäßig zu bewegen.

Da es eine planbare und absehbare Zeit war, entschloss ich mich dazu uns beiden eine reitfreie Zeit zu geben und ihn stehen zu lassen. Unsere gemeinsame Zeit beschränkte sich somit für ein Jahr auf putzen, schmusen und Futter reinschieben.

Nach dem Jahr wollte ich dann aber doch wieder anfangen. Also begann ich mit Bodenarbeit, dann wieder mit reiten und Unterricht. Ging alles gar nicht! Ich habe zu dem Zeitpunkt noch mit Gebiss und Dreieckszügeln longiert. Mein Pferd ging ständig gegen die Ausbinder und lief alles andere als rund.

Mir langte es. Ich hatte keine Lust da anzufangen, wo ich vor einem Jahr aufgehört hatte – nämlich beim Frust bei Reiter und Pferd.

Also fing ich schon mal an, beim Longieren das Gebiss wegzulassen und longierte mit Kappzaum ohne Ausbinder. Es klappte. Mein Pferd ging locker und entspannt und ließ sich ohne Druck vorwärts/abwärts bewegen.

Das Reiten entwickelt sich mit oder trotz Unterricht zu einer einzigen Ziehparade, nur damit er irgendwann mal nachgab und den Hals fallen lies bzw. sich abwenden lies. Stress pur auf beiden Seiten.

Auch hier zeigte mein Pferd mir sehr deutlich auf ganzer Linie, dass das so nicht geht. Wir hatten uns zwar im Laufe der Jahre darauf geeinigt, dass er nicht jedes Mal wegläuft wenn er mir etwas beibringen will, nichts desto trotz war er sehr deutlich. Der Höhepunkt unserer Gebisskarriere war schließlich, dass sich mein Pferd nach ein paar Wochen gar nicht mehr abwenden ließ und ich somit nur noch ganze Bahn reiten konnte.

Um gesundheitlich alles abklären zu lassen, habe ich noch einen Physiotherapeuten kommen lassen, der mir bestätigte, dass mein Pferd mit Biegungen und Wendungen körperlich gesehen keine Schwierigkeiten hat.

Dann kam meine Freundin um die Ecke. Sie ritt ihr Pferd schon länger mit LG-Zaum. Erst aus gesundheitlichen Gründen (Pferd bekam bei Belastung schlecht Luft) und inzwischen aus voller Begeisterung.

Ich muss sagen, ich habe erst gezögert. Nach der Vorgeschichte mit dem Pferd hatte ich doch Sorge, dass die ganze Sache noch schwieriger und noch heftiger wird. Aber auf der anderen Seite dachte ich mir – du kannst ja noch nicht mal mehr einen Zirkel reiten, schlimmer ganz nicht werden.

Bei dem ersten Proberitt mit LG-Zaum habe ich also meine Freundin an der Bande von der Halle positioniert, falls mein Pferd die Freiheit ausnutzen sollte.

Das war der erste Tag mit dem LG-Zaum und mein Pferd hat seit dem nicht einmal mehr ein Gebiss im Maul gehabt.

Er war von Anfang an total entspannt. Ließ sich im Schritt mittels Schenkel und Beinhilfen (wie es ja auch sein soll) überall hinbewegen.

Dann folgte der erste Trab. Zirkel, Volte, einfache Schlangenlinie, Handwechsel? Kein Problem! Ich hatte ein absolut anderes Pferd unter dem Sattel. Wo willst du hin? Ich geh mit!

Ich glaube, ich war in meinem Leben noch nie so begeistert. Besonders nach dem Frust der Jahre davor.

Okay, sagte dann doch mein Verstand. Warte mal ab, wenn der „Gaul“ mitbekommt, was er damit alles machen kann, liegste wieder im Dreck. Ich warte noch bis heute auf eine Bestätigung der Äußerung meines Verstandes.

Sicherlich reiten wir nach wie vor keine S-Dressur, aber wir reiten und haben so die Möglichkeit uns weiterzuentwickeln. In unserem Tempo und nach unserer Laune, die immer entspannt und meistens gut ist. Wir diskutieren zwar auch schon mal, aber keiner von uns beiden reagiert auf diese Berührungspunkte mit Stress oder Angst. Mal lässt er sich überzeugen, mal lasse ich mich überzeugen. Fairness und Freundschaft. Das ist für mich reiten und das macht uns beiden Spaß.

Unsere Vertrauensprobleme, die sich im Laufe der Jahre tief eingebrannt haben, sind natürlich nicht einfach so verschwunden.

Ich reite mit dem LG- Zaum jetzt ca. 1 Jahr. Die Angst ist inzwischen verschwunden, ich kenne aber nach wie vor meine bzw. unsere Grenzen.

Ich reite auch gebisslos im Gelände, wobei ich die letzten Jahre die Ausritte an einer Hand abzählen kann. Mittlerweile gehen wir wieder gerne und regelmäßig raus und mein Pferd gewinnt auch hier langsam wieder Vertrauen. Er geht wieder mit Begeisterung phasenweise vor und guckt sich völlig gelassen und neugierig seine Umgebung an. Und ich? Ich habe irgendwie noch ein Stück Zügel in der Hand und lasse mich mitnehmen und freue mich bei jedem Ritt darüber, was ich doch für ein wunderbares Pferd habe.

Und dieses Happy-End habe ich nur dem LG-Zaum zu verdanken. Und darüber freue ich mich jedes Mal, wenn ich meinem Pferd den Zaum anlege und er mich mit ruhigem und wachem Blick anschaut und fragt: Und, was machen wir jetzt?

Ich denke dies spricht für sich und evtl. macht diese Geschichte jmd. Mut, der auch an sich und seinem Pferd zweifelt. Auch ich bin einen Weg gegangen, den ich mir selber nie zugetraut hätte. Aber ich muss sagen es lohnt sich! Im Prinzip habe ich für 100,00 € alles das bekommen, was ich mir für mich und mein Pferd immer vorgestellt habe. Wenn ich darüber nachdenke, was ich vorher in Ausbilder, Ausbinder und Bücher investiert habe, um nicht im entferntesten das zu erreichen, wo ich jetzt stehe (und damit meine ich alleine das Vertrauensverhältnis zwischen mir und meinem Pferd, nicht unseren Ausbildungsstand), dann würde ich sagen, ist der LG-Zaum unbezahlbar.


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